FLVW bildet 25 Zielbildauswerter im Gladbecker Stadion aus


Beitrag vom 12. Apr 2016

Was wäre die Leichtathletik ohne eine genaue Zeitmessung? Nehmen die Laufdisziplinen doch etwa 60 Prozent der Wettbewerbe bei Leichtathletik-Sportfesten ein. Frohe Kunde daher für die Vereine in Westfalen: Am vergangenen Sonntag wurden 25 Zielbildauswerter in Gladbeck aus- und weitergebildet.

„Auf die Plätze.“ – „Fertig.“ – Peng! Bis hierhin kommt wohl jeder mit. Schließlich ist der Startvorgang bei allen Läufen hör- und sichtbar gleich- mucksmäuschenstill ist es währenddessen. Was aber ist geschehen, wenn die Athleten über die Ziellinie gelaufen sind und plötzlich ihre Ergebnisse auf der Anzeige stehen? Das wissen nur die wenigsten. Vorbei sind eben die Zeiten, in denen eine Horde Kampfrichter mit Stoppuhren für alle sichtbar im Ziel auf die Läufer lauert.
Heutzutage wartet der Zielbildauswerter mit seiner hoch präzisen und empfindlichen Zeitmesselektronik diskret versteckt an der Ziellinie. Mithilfe der Technik ermittelt er die Ergebnisse bis auf die tausendstel Sekunde genau.

Keine leichte Aufgabe, angesichts der Präzision, die den Resultaten abverlangt wird. Das setzt ein solides Regelwissen, die Kenntnis der Anlagentechnik und des Aufbaus sowie die gekonnte Kontrolle voraus. „Er ist die eierlegende Wollmilchsau der Veranstaltung“, so beschreibt Lehrgangsleiter Tim Tersluisen vom VfL Gladbeck den Zeitmesser von heute. Er misst selbst seit vielen Jahren die Zeit bei den Veranstaltungen von TV und VfL und weiß, was der Job alles abverlangt.

Lehrgang erstmals im Stadion Gladbeck
Zusammen mit seinem Kollegen Tobias Koch hat Tersluisen den Auswerterlehrgang des Westfälischen Fußball- und Leichtathletikverbands am vergangenen Sonntag erstmals auf Gladbecker Boden durchgeführt. „Im SportCentrum Kaiserau war schon seit Oktober letzten Jahres nichts mehr frei. Grund ist die Fußball-Europameisterschaft“, resümiert Tersluisen. Die Teilnehmer aus ganz Westfalen waren dafür mehr als entschädigt durch die atemberaubende Atmosphäre der Vestischen Kampfbahn an der Bohmertstraße, die sich bei strahlendem Sonnenschein und mäßigem Wind von der besten Seite zeigte.

Inhalte für Anfänger und Fortgeschrittene
Viel Zeit zum Genießen blieb den Lehrgangsteilnehmern jedoch nicht. Auf dem Plan stand ein straffes Programm aus internationalem und nationalem Regelwerk, Anlagen- und Netzwerktechnik,  Ablauforganisation und sogar Funksprechbetrieb. Tipps und Ratschläge aus der Praxis ergänzten den Inforeigen. Selbst Hand anlegen konnten auch die Neuen beim Aufbau von Windmessern und Kamerasystemen, mit denen letztendlich die Zeitmessung erfolgt. „Besonders wichtig ist zu verstehen, wie ein Zielbild aufgebaut ist.“, so Tersluisen. Das Zielbild ist nämlich kein Foto, sondern ein zusammengesetztes Bild aus vielen tausend hauchdünnen Fotoscheiben. „Wer das verstanden hat, begreift auch schneller die technischen Zusammenhänge und erkennt mögliche Fehler.“

Nachwuchsmangel in ganz Deutschland
Dass die Beteiligung in diesem Jahr so groß war lässt hoffen. Es mangelt deutschlandweit an Nachwuchs, der die zeitintensive Aufgabe des Zielbildauswerters ehrenamtlich auf sich nehmen möchte. Schließlich ist der Zielbildauswerter zumeist der Erste, der am Morgen ins Stadion kommt und der Letzte, der abends geht. Er spielt eben eine Schlüsselrolle in der Leichtathletik.

Tim Tersluisen führt den Lehrgang bereits zum dritten Mal für den westfälischen Verband durch. Seit 2012 ist er nationaler Zielbildauswerter des Deutschen Leichtathletikverbands. Zudem wurde er von der Europäischen Athletischen Vereinigung zum internationalen Videodistanzmesser ausgebildet und für 2016-2020 berufen.
Im Oktober dieses  Jahres werden Tersluisen, Tobias Koch und zwei weitere seiner Kollegen die nächste Generation der nationalen Zielbildauswerter für den Deutschen Leichtathletikverband ausbilden.

WAZ-Berichterstattung: hier klicken.

Fotos: C. Weng/T. Tersluisen

12. Apr 2016 Eingetragen von
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