Ex-VfL-Trainer Alfred Achtelik Europameister der Altersklasse M55
Christian Bludau hatte einen anstrengenden Wochenbeginn hinter sich. Von seinem Urlaubsort in der Nähe von Alkmaar in Holland reiste er zu den Senioren-Europameisterschaften im dänischen Aarhus, um dort im Stabhochsprung der AK M45 ein Wörtchen bei der Medaillenvergabe mitzureden. Dies gelang ihm auch, denn mit einer Höhe von 4,20 m sicherte er sich die Bronzemedaille. Nur ein Fehlversuch bei 4,00 m trennte ihn von Silber.
Dabei hatte es für ihn gar nicht so gut ausgesehen. Nach einer Zerrung im Oberschenkel, die er sich bei den NRW-Meisterschaften in Bottrop zuzog und die 4 Wochen Regeneration mit intensiven wöchentlichen Behandlungen durch den Mannschaftsarzt der VfL-Handballer – Yuriy Zolotarevskiy – konnte er erst am letzt möglichen Zeitpunkt am Freitag vor dem Wettkampf testen ob beim Stabhochsprungtraining der Oberschenkel hält. Nachdem 15 Sprünge (das sind viele) erfolgreich absolviert wurden fehlte ihm zwar noch die Sicherheit, Sprünge in aller Konsequenz durchzuziehen, aber auf den geplanten Saionhöhepunkt wollte er dann doch nicht verzichten. So brachte er am Wochenende seine Familie in den Urlaub nach Holland und fuhr dann am Sonntag 800km nach Dänemark. Beim Wettkampf am Montag hatte er dann die Hilfe von allen anderen deutschen Stabhochspringern (u. a. Ex-VfL-Trainer Alfred Achtelik). Das Einspringen verlief dann sehr gut – mit erfolgreichen Testsprüngen über 4,00 m und über 4.20 m – als einziger stieg er dann auch bei 4,00 m ein (alle anderen bei 3,80 m). Möglicherweise hat er sich da etwas verschätzt, denn da er jetzt länger als alle anderen warten musste, riss er den ersten Versuch über 4,00 m und das sollte sich am ende rächen, da der Zweitplatzierte Franzose dadurch weniger Fehlersuche und am Ende bei gleicher Höhe die Nase vorn hatte. Der Sieger aus Polen, war dieses Mal nicht zu schlagen und so war Christian nach den Umständen entsprechend zufrieden. Eine Medaille war das Ziel und das wurde erreicht, der Oberschenkel hielt und den Westfalenrekord den er mit 4,32 m in 2015 seinem früheren Trainer Alfred Achtelik abgenommen hat, könnte in diesem Jahr noch verbessert werden.
Alfred Achtelik, der seinen Lebensmittelpunkt nach Nordkirchen verlagert hat und auch für den dortigen Verein startet, ging in Aarhus auch in der Altersklasse M55 an den Start und sicherte sich mit einer Höhe von 3,90 m die Goldmedaille. Wie gut die Zusammenarbeit auch über Vereinsgrenzen klappt, zeigt sich daran, dass Alfred Achtelik noch mit Bludau-Schüztling Anne Berger ein Vorbereitungstraining für die Deutschen Meisterschaften machen wird.
Fast eine Familienzusammenführung waren die EM, denn auch die ehemalige VfL-Sportlerin Barbara Gähling, jetzt als Lehrerin in Köln tätig, sicherte sich die Silbermedaille im Kugelstoßen (3 kg) der AK W50 mit 12,64 m, einer Weite, die die meisten Jugendlichen der AK U18 nicht erreichen. Platz 7 gab es für sie im Diskuswurf mit 31,78 m.
Stabhoch M45: http://www.fidalservizi.it/risultati/2017/AArhus_2017/Day1461.htm
Stabhoch M55: http://www.fidalservizi.it/risultati/2017/AArhus_2017/Day1481.htm